Evangelisch-Lutherische
Kirchengemeinde Roth

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Losungen

Tageslosung von Donnerstag, 02. Mai 2024
Der HERR spricht: Wenn doch mein Volk mir gehorsam wäre!
Bleibt im Glauben, gegründet und fest, und weicht nicht von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt.

Wir sehen heute die Bilder vom Gedenken an den 27. Januar im Bundestag und am Mahnmal für die Opfer des Holocaust in Berlin. Die konkreten Schicksale können wir heute nur erahnen. Roth war laut einer Nachricht im Jewish Cronicle 1935 ein ganz besonders übler Ort antisemitischer Hetze. Es gab auch Widerstand und wilde Schlägereien, zudem einen mutigen Vertrauensmann der evangelischen Kirchengemeinde in Roth. Das wollen wir gerade in diesen Tagen nicht vergessen, auch nicht oder gerade nicht als Christen. Die Rother Volkszeitung veröffentlichte 1935 einen Hetzartikel unter der Überschrift „Judenknechte am Pranger“, an dessen Ende der damalige Rother Nazischerge Karl Merkel mit den Worten zitiert wird „Wer beim Juden kauft, ist ein Volksverräter“. Unfassbar diese abgedruckten Worte und nicht der letzte Hetzartikel der Rother Volkszeitung bis zum traurigen (weiterlesen...)


Höhepunkt am 4. Januar 1936 mit der Überschrift „Roth judenfrei!“ Eine menschenverachtende Stimmung wurde damals erzeugt und jüdische Mitbürger systematisch  gedemütigt und bedroht. Dem nicht genug, wurden sie deportiert. So möchte ich heute an die wohl letzte jüdisch gläubige Frau Roths 1936 erinnern, Emilie Freising. Sie wurde mit 71 Jahren aus Roth deportiert und verhungerte 1943 - so in einem Heft von Ralf Rossmeissl zu lesen -  in einem der damaligen Konzentrationslager. Wir erinnern uns heute an diese Rother Frau und an die abertausenden, ja millionen von Opfern im Gebet und dem Bewusstsein, dass Ausgrenzung, Verleumdung, Verfolgung und menschenverachtendes Verhalten nichts mit christlichem Glauben zu tun haben darf. Heute lenken wir auch den Blick auf diejenigen, die nach 1945 befreit wurden und den Grausamkeiten der Diktatur entrinnen konnten.
Wer in der Rother Stadtkirche aufmerksam seinen Blick schweifen lässt, sieht auf dem Hochaltar im Chorraum einen kleinen siebenarmiger jüdischen Leuchter. Er erinnert seit Jahren an das jüdische Erbe aus dem Alten Testament, den Leuchter aus dem salomonischen Tempel (2. Mose 37,17ff). Gut, dass dieser Leuchter seit Jahren dort zu sehen ist. Pfr Joachim Klenk, Foto JK