Am 3. März 321 erließ der römische Kaiser Konstantin ein Edikt und erklärte den Tag der Sonne zum allgemeinen Tag der Arbeitsruhe. Eine Atempause wurde gesetzlich festgelegt. Wie wichtig der Wechsel von Arbeit und Ruhe ist, betonen bis heute Psychologen, Ärzte und Gesellschaftswissenschaftler. In unserem Land ist der Sonntag sogar durch das Grundgesetz geschützt. Dennoch ist der Sonntag für viele Menschen kein Ruhetag, sondern ein Arbeitstag, der aber ausgeglichen werden muss. Die allgemeine Sonntagsruhe war und ist immer wieder umkämpft. Immer wieder steht sie in Gefahr, ökonomischen Interessen zum Opfer zu fallen.
Der Sonntag ist ein Symbol individueller Freiheit, der Mensch ist mehr als dass er durch Arbeit bestimmt wird. Menschsein hat einen unbedingten Wert, unabhängig von dem, was Mensch leistet.
Das geht zurück auf die christlich-jüdische Tradition:
Es gibt bundesweit seit 2006 eine Allianz für den freien Sonntag (www.allianz-fuer-den-freien-sonntag.de), der Beginn des Jubiläumsjahres wird mit einer Veranstaltung begangen, die am 3.32021 live ab 11.00 Uhr unter www.allianz-fuer-den-freien-sonntag.de/jubilaeum/ übertragen wird. ....
Ursprünglich entstammt der Ruhetag der jüdischen Tradition: Am 7. Tag der Woche feiern Menschen jüdischen Glaubens bis heute den Sabbat in Erinnerung an den siebten Tag, an dem Gott ruhte von allen seinen Werken. Der Ruhetag ist verankert in den zehn Geboten. Er schafft Zeit für Gemeinschaft, für Muße, zum Aufatmen. Der Sabbat erinnert an die Vollendung der Schöpfung, zu der die Menschen gehören, in der sie leben, über die sie sich freuen, für die sie verantwortlich sind.
Christen nahmen diese Tradition auf und verbanden sie mit dem Tag der Auferstehung. Sie feiern von Anfang an den ersten Tag der Woche als Auferstehungstag Jesu Christi. Jede neue Woche steht unter dem Vorzeichen von Auferstehung und Neubeginn. In Erinnerung an den ersten Schöpfungstag beginnt mit Jesu Auferstehung eine neue Schöpfung, in der der Tod keine endgültige Macht mehr hat. Die ersten Christen kamen am Abend nach der Arbeit in den Häusern zu gottesdienstlichen Feiern zusammen, später dann am Morgen vor der Arbeit. Sie feierten den Neubeginn, die Verbindung mit Jesus Christus.
Beiden Traditionen ist gemeinsam: Sie erinnern daran, dass Gottes Handeln dem menschlichen Handeln vorausgeht, dass seine Liebe den Menschen gilt, bevor sie etwas tun.
Den Sonntag heiligen kann bedeuten, zusammen zu kommen, zu danken für die Gaben der Schöpfung, für alles, wovon wir leben, sich an Gott zu erinnern, der das Leben und diese Welt trägt. Der Mensch ist ein Empfangender, von Anfang an.
Der Sonntag erinnert daran, er ist ein kostbares Gut!