Nach dem erstmals durchgeführten ökumenischen Gottesdienst am Neujahrstag gab es in den vergangenen Wochen ein zweites ökumenisches Highlight in Roth. Fast 100 Personen nahmen am spirituellen ökumenischen Weg unter dem Motto „Quellen im Alltag finden“ teil.
Aufgrund der Corona-Pandemie fanden allerdings keine gemeinsamen Treffen statt, sondern das Vorbereitungsteam mit Andrea Barthel, Michael Driessen, Elisabeth Düfel, Cornelia Raithel und Robert Ullinger schickten jeden Mittwoch von Aschermittwoch bis Ostern einen Brief an die Teilnehmenden. Im ersten Brief wurden diese „auf dem spirituellen ökumenischen Weg herzlich willkommen geheißen“. Die Briefe sollten dazu einladen, „aus Quellen zu schöpfen, die uns begegnen, vielleicht ganz unerwartet, sich gönnen, stehen zu bleiben, Augen und Ohren, die Seele öffnen, sich erfrischen lassen“.
Weiter heißt es im ersten Schreiben, dass wir „online“ unterwegs sein können, „in Verbindung untereinander in dieser kontaktarmen Zeit durch diese Briefe, im Gebet, im Aneinander-Denken“.
Alle Briefe enthielten Impulse für die Woche, Gebete, Geschichten, Segenswünsche, Anregungen für einen bewussten Spaziergang. Die Teilnehmenden konnten die Texte einfach auf sich wirken lassen oder sich mit dem Material gedanklich auseinandersetzen. Dazu gab es viele Anregungen, wie man ganz persönlich auf die Texte reagieren könnte, zum Beispiel „Das hat mir gut getan. Das hat mein Herz berührt. Das fiel mir schwer. Diese Frage oder dieses Thema beschäftigt mich noch.“
Als Abschluss des spirituellen Weges war eine ökumenische Andacht in der Kirche geplant, die leider der Pandemie zum Opfer fiel. Aber auch hier wussten die Verantwortlichen einen Ausweg. Sie schickten den Teilnehmenden einen Brief zum Ostertag, der Gedichte zum Ostermorgen, die Auferstehungsgeschichte nach Matthäus, das Lied „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“, einen Text zum Thema „Himmelbild“ und das Rezept für ein Osterbrot enthielt.
In einem Grußwort schreiben die fünf Verantwortlichen: „Am Ende dieses Briefes, zu Beginn der österlichen Zeit, verabschieden wir uns schweren Herzens von Ihnen. Gleichzeitig sind wir fröhlich, weil wir einen Aufbruch gewagt und gemeinsam diesen Weg durch die Fasten- und Passionszeit gegangen sind. Ostern haben wir als Ziel erreicht. … Wenn sich unsere Wege wieder einmal kreuzen, dann freuen wir uns. Vielleicht führt uns ja noch einmal ein gemeinsamer geistlicher Weg zusammen.“ So bleibt zu hoffen, dass dieser Wunsch der Verantwortlichen im nächsten Jahr wieder Wirklichkeit wird und möglichst viele Gläubige wieder zu Exerzitien im Alltag entweder online, per Brief oder zu gemeinsamen Treffen zusammenkommen und damit Ökumene vor Ort erleben können.
Albert Rösch