Evangelisch-Lutherische
Kirchengemeinde Roth

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Wie in den vergangenen Jahren auch, ging es für unser Mitarbeitenden-Team mit den Konfis nach Münchsteinach. Und wie gewohnt: es war einfach toll. Die Ideen sprudeln, der Spaßfaktor steigt — die jungen Mitarbeitenden sind an Bord!

Felix, Justin, Stefan und Maxim — das sind die neuen sogenannten Trainees im Team. Alle haben sie in diesem Jahr konfirmiert, alle wollen sie weiterhin interessiert und motiviert dabei bleiben: Erfahrungen weitergeben, Vorbild sein, Verantwortung übernehmen und beweisen, dass die Konfirmation keineswegs einen Schlussstrich unter die Reise durch die Gemeinde zieht, sondern eher einen phänomenalen Zwischenstop darstellt, der den nächsten, noch aufregenderen  Abschnitt einläutet. Dass dieses Konzept funktioniert und Früchte trägt, zeigen auch die erfahreneren Teamer in der Konfiarbeit. Amelie, Alex, Julia und Max begleiten nun schon den zweiten Konfijahrgang, Lea sogar den dritten. Gemeinsam ergänzen sie die (zwinker zwinker;) Oldies (Mofi und mich) und die Hauptamtlichen zu einer innovativen und vielfältigen Mitarbeiter-Mannschaft. 

Mit dem Einzug in die Holzhüttchen begann am Freitag das bunte Programm des bewegten Wochenendes. Nach dem gemeinsamen Abendessen stieg der spektakulär-lustige Auftakt für die gemeinsame Zeit: ein reichlich verrückter Spieleabend par excellence, inklusive  klassischem Pferderennen, dem berühmt berüchtigten Schüttelhit und  natürlich unserem verrückten Professor. Eine ruhige, besinnliche Andacht im Kerzenschein entließ alle Teilnehmenden schließlich in die erste Nacht in Münchsteinach. Nach dem Frühstück wartete eine Morgenminiandacht: ein kurzer Crashkurs zum Thema Beten. Die Lektion: egal wo, egal wann, egal mit welchen Worten — Hauptsache, man ist mit dem Herzen bei der Sache. Im Anschluss mussten alle Mitarbeitenden gleichzeitig ran, denn ein besonderes Stationenarbeitsrundlaufsystem zum Thema Abendmahl erforderte  nicht nur organisatorisches Geschick, sondern auch die volle Konzentration des Teams auf die zu diskutierenden Themenbereiche. An der Dankstelle drehet sich alles um die Bedeutung der Dankbarkeit im Leben; weitere Stationen boten Raum für Gespräche über Gemeinschaft, buchstäblich über Gott und die Welt und auch den Begriff Hoffnung. Die Zusammenarbeit der Trainees mit den erfahreneren Teamern funktionierte reibungslos; und die Konfis verzauberten mit tiefgründigen Gedanken, die oft sogar künstlerisch aufs Papier gebracht wurden. Nach der wohlverdienten Mittagspause brummten noch einmal die Köpfe: während die weiteren Mitarbeitenden den Nachmittag vorbereiteten, waren die Konfis bei einem zweiten Stationenlauf gefordert. Bei Pfarrerin Düfel, Diakon Martin, Pfarrer Hadem und mir wurden wichtige Bestandteile des Abendmahls ausführlicher erarbeitet (und feierlich Doppelkekse gebrochen;).

Auch der Rest des Teams hatte ganze Arbeit geleistet. Das Geländespiel Capture the Flag erforderte vollen Körpereinsatz und machte bei strahlendem Sonnenschein die angestrengten Köpfe wieder ordentlich frei. Erschöpft ließen sich schließlich alle auf die Stühle im Gemeinschaftssaal fallen, um Abend zu essen. Danach wurde es noch einmal richtig spannend für die schnell zusammenwachsende Gruppe der diesjährigen Konfis. Folgende brenzlige Situation: auf dem Rasen vor dem Haupthaus befindet sich urplötzlich ein gefährlicher Säuresee. Betreten natürlich strengstens verboten. Am Rande des ätzenden Tümpels: ein großer Baum.

Und in der Mitte: ein kostbarer Schatz, den es mit vereinten Kräften zu bergen gilt. Die Ausrüstung: etwa 50 Meter stabiles Kletterseil, ein einziger Klettergurt mit Karabiner und natürlich: die geballte Kompetenz und Energie eines ganzen Rother Konfijahrgangs. In der Dämmerung wurden also schnell Pläne geschmiedet, wie denn nun der Schatz zu heben sei, ohne den abgesperrten Bereich zu betreten. Und tatsächlich: nach einigem Hin und Her wurde das Problem angepackt. Das Seil um den dicken Stamm des knorrigen Baumes legen, mit den Enden am Rande der Sperrzone um die Fläche herumwandern, und dann mit vereinten Kräften das lange Tau über den Säuresee spannen.

Eine sportliche Freiwillige stürzte sich schier todesmutig in das Abenteuer. Den Klettergurt anlegen, im Vertrauen auf die Leistung aller anderen in das gespannte Seil einklinken und ganz vorsichtig, aber mit voller Körperspannung daran, über dem Rasen hängend, nach vorne hangeln. Langsam aber sicher rückte so die begehrte Schatztruhe in greifbare Nähe. Wer ganz am Ende das Seil hielt, konnte nur an der Reaktion der Kollegen näher am Geschehen erahnen, welcher Nervenkitzel, welche Spannung dort deutlich spürbar war. Jetzt, endlich, hing die tapfere Kletterin über dem Schatz, streckte den Arm aus, erfasste den metallenen Griff und begann zügig ihre Rückreise. Begleitet von begeisterten Anfeuernden erreichte die Mutige mit dem Schatz das rettende Ufer, wo die gewonnene Beute (natürlich gerecht) auf alle Beteiligten verteilt wurde. Eine beeindruckende Teamleistung.

Dass es bei dieser Aktion aber noch um einiges mehr ging, als nur eine große Kiste Süßigkeiten, wurde dann in entspannter Runde entfaltet: an diesem Wochenende, und in der gesamten Konfizeit, heben die Jugendlichen einen ganz besonderen Schatz — und zwar alle zusammen, als Gemeinschaft, und doch auch jeder individuell für sich.

Dieser Schatz, der Schatz des Glaubens, sieht für jeden Menschen anders aus. Die Bergung dessen erfolgt aber als Team. Und am Ende profitieren alle von der unvergesslichen Reise. Bei Kerzenlicht und Musik konnten die Konfis ihre ganz persönlichen Gedanken dazu festhalten und ihre Stationenarbeiten des Tages damit vollenden. Wer dann noch ein wenig sitzen bleiben wollte, konnte den Abend mit einer Runde WerwolfUno oder sogar Roulette am Pokertisch ausklingen lassen. Am nächsten Morgen, dem Sonntag, feierten wir einen belebten Gottesdienst, bei dem Brot und Wein im Kreis herumgegeben wurden, und quittierten nach einem gemeinsamen Segenskreis das Wochenende mit einem krassen Konfifreizeitsgruppenfoto 2018. Dass nach einigen Minuten auf der Rückfahrt zuerst in einem unserer beiden Busse die Frage aufkam, ob denn Pfarrerin Düfel nicht mit im Bus sitze, und schließlich auch im anderen, wir sie also kurzerhand auf dem Gelände vergessen hatten, wird wohl noch lange in Erinnerung bleiben:) Beim zweiten Anlauf saß aber auch sie mit im Bus und alle erreichten wohlbehalten und glücklich wieder die Heimat…

Paul Krauß