Nachdem Jesus gefoltert wurde, ging es für ihn nach Golgatha. Dem Bericht des Johannesevangeliums zufolge hat er sein Kreuz dorthin selbst getragen, die anderen drei Evangelisten berichten davon, dass es von Simon von Kyrene getragen wurde.
Als die Soldaten ihn ans Kreuz geschlagen hatten, warfen sie das Los, wer seine Kleider erhielt und hängten ihm die Aufschrift ans Kreuz: „Das ist Jesus, der Juden König.“ (Mt 27,37)
Werden die vier Evangelien zum Vergleich nebeneinandergehalten, sind sieben letzte Worte Jesu am Kreuz zu finden:
1. „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lk 23,34)
Ein Satz, der die Menschlichkeit Jesu hervorhebt. Was am Kreuz geschieht ist zu grausam. Dem Menschen Jesu ist es nicht möglich, denen zu verzeihen, die ihn kreuzigen, ihn töten. Darum bittet er Gott darum, eben dies zu tun.
2. „Wahrlich, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lk 23,43)
Es besteht jederzeit die Möglichkeit, das eigene Leben zu überdenken und zu ändern. Auch wenn es, wie bei einem der Räuber, der mit Jesus gekreuzigt wird, kurz vor dem Tod ist. Das Ende zeigt hier den Anfang der Ewigkeit, in der Gemeinschaft mit Jesus Christus.
3. "Frau, siehe, das ist dein Sohn!“ und: „Siehe, das ist deine Mutter!“ (Joh 19,26–27)
Unser Leben ist geprägt von Beziehungen. Uns ist wichtig, dass es unserer Familie, unseren Freunden gut geht. Auch dann oder vielleicht vor allem dann, wenn wir sterben.
So sorgt auch Jesus im Sterben für die, die ihm wichtig sind. Er verweist seine Mutter auf Johannes und andersherum.
Weiterlesen: Osterweg in der Stadtkirche - Jesu Kreuzigung und Tod
Noch immer spielt die Handlung im Garten Gethsemane. An diesem Punkt kommt Judas wieder ins Spiel, mit ihm eine durch Schwerter bewaffnete Schar. Er hat ein Zeichen des Verrats vereinbart: „Welchen ich küssen werde, der ist´s; den ergreift.“ (Mt 26, 48)
Durch einen Kuss verrät er Jesus letztendlich.
Als dieser zur Festnahme ergriffen wird, zieht einer seiner Jünger ein Schwert und schlägt einem Knecht des Hohenpriesters ein Ohr ab.
Jesus reagiert darauf: „Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen.“
(Mt 26, 52)
Er erteilt der Gewalt eine Absage, wie bereits an einigen Stellen zuvor, z.B. in der Bergpredigt „Wenn einer dich auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin.“ (Mt 5,39)
Wenn jemand einen Schlag versetzt bekommt, dann wäre die erste Reaktion – sei es aus Wut, Ärger oder vielleicht sogar Reflex – vermutlich zurückzuschlagen.
Jesu Standpunkt ist aber ganz klar: keine Gewalt!
Weiterlesen: Osterweg in der Stadtkirche - Jesu Gefangennahme und Jesus vor dem Hohen Rat
Der Verrat des Judas
Der Überlieferung des Matthäusevangeliums nach hat Judas, einer der Jünger, Jesus bei den Hohepriestern verraten und wurde dafür mit 30 Silberlingen entlohnt.
30 Silberlinge? Wie viel war das damals? Was wären sie heute wert?
Nachdem Judas später Selbstmord beging, kauften die Hohepriester von den 30 Silberlingen einen Acker. Heute wird der Wert jeder Münze auf 200 bis 500 Euro geschätzt.
Das Abendmahl
Berichte über das letzte Abendmahl finden sich in allen vier Evangelien, sowie auch im Brief an die Korinther.
Das zentrale Ereignis des Mahls ist das Brot brechen und Wein teilen. Gott geht einen neuen Bund mit den Menschen ein.
Und er nahm das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird! (Lk 22,19-20)
Weiterlesen: Osterweg in der Stadtkirche - Der Verrat des Judas
Vom 6.3. bis 24.3. 2020 war in der Stadtkirche die Ausstellung zu Dietrich Bonhoeffer zu sehen, die der evangelische Presseverband herausgegeben hat. Nun ist sie wieder verpackt! Sie fand statt im Rahmen der Bonhoeffertage in der evangelischen Kirchengemeinde. Roth war die erste Station dieser Ausstellung.
Viele Besucher*innen haben sie sich angesehen, auch unter den zuletzt schwierigen Bedingungen. Einträge im Gästebuch zeugen davon.
Eine gelungene schön gestaltete Ausstellung, die erste Einblicke in Leben und Werk Dietrich Bonhoeffers gibt. Wir wünschen der Ausstellung an den folgenden Standorten viele Besucher sowie Anstöße, die von ihr ausgehen (Nächster Standort: Diedorf Immanuelkirche, 30.4. – 13.5.).
In unserer Gemeinde wird sie noch nachwirken. Weitere Infos hierzu erhalten Sie, wenn Sie unten auf Weiterlesen klicken!
Am 8. März fand im Rahmen des ökumenischen Friedensgebets in der evang. Stadtkirche zum ersten Mal in Roth die Woche der Brüderlichkeit mit Pfarrer Konecny von der kath. Gemeinde und Pfarrerin Düfel von der evang. – luth. Gemeinde statt.
Sie stand unter dem Motto: „Tu deinen Mund auf für die Anderen“ nach dem biblischen Vers aus den Sprüchen 31 Vers 5 im Alten Testament: "Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind."
Das Bild zeigt die gestaltete Mitte des Friedensgebets: Die eine Seite (blau) mit Gegenständen aus der jüdischen Gebetstradition, die andere Seite mit Gegenständen aus der christlichen Tradition, beides verbunden durch die hebräische
Bibel, die für die christliche Religion das Alte oder Erste Testament der Bibel ist, aufgeschlagen ist Sprüche 31 Vers 5.
Die Midissage der Bonhoefferausstellung passte thematisch zu diesem Motto – war es Dietrich Bonhoeffer, der in der Zeit des Nationalsozialismus schon 1933, nach dem ersten Boykott jüdischer Geschäfte, seinen Mund für die jüdischen Mitbürger*innen auftat.
Karin Zarghaoui von der vhs im Landkreis Roth und "Roth ist bunt" sowie Bürgermeister Ralph Edelhäußer würdigten die Ausstellung zusammen mit Pfarrer Eberhard Hadem, der in diesem Zusammenhang „Tu deinen Mund auf für die Stummen“ bewegend von einem Rother Bürger berichtete.
Weitere detaillierte Informationen zur Woche der Brüderlichkeit finden Sie, wenn Sie hier klicken.
Pfarrerin Elisabeth Düfel
Lesen Sie die u.a. Gedanken und die für heute vorgesehene Predigt incl. des Morgengebets von D. Bonhoeffer oder schauen Sie sich das Video Pfr. Klenk zum heutigen Tag an:
Guten Morgen. Eben war ich in unserer Stadtkirche. Dort wollten wir uns heute als Gemeinde treffen und Gottesdienst feiern - abgesagt. Ich sollte dort predigen - abgesagt.
.....Abgesagt, gefühlt 1000 mal gehört und gelesen in diesen unruhigen Tagen. Die biblische Botschaft ist nicht abgesagt. Sie ist „an“gesagt. Ich möchte sie uns allen im Namen des dreieinigen Gottes ans Herz legen und weitergeben – als Mutmach-Botschaft, zum Trost geschenkt und zur Freude bereitet.
Weiterlesen: An-gesagt statt abgesagt - Predigt für den 22.03.2020
Gemäß der sinnvollen und nötigen Verlautbarung des Landeskirchenamtes dürfen angesichts der Gefährdung durch das Corona-Virus in unseren Kirchen keine Gottesdienste mehr gehalten werden.
Das gilt natürlich auch für das ökumenische Friedensgebet, das jeden Freitag in der evangelischen Stadtkirche stattfindet.
Damit wir aber weiter in unserer Gebetsgemeinschaft bleiben können, macht das Team des Friedensgebets folgendes Angebot:
Jeden Freitag um 18.00 Uhr werden auch weiterhin die Glocken zum Gebet läuten, wer Lust hat, kann dann zu Hause im familiären Kreis oder auch für sich allein das Friedensgebet abhalten und seine ganz privaten Anliegen vor Gott bringen. Wer den Ablauf dazu haben möchte, kann ihn hier lesen oder sich in der evangelischen Stadtkirche abholen, - dort wird er im Eingangsbereich hinterlegt sein. Er darf natürlich gerne kopiert und weitergegeben werden. Auch, wenn wir uns auf längere Zeit nicht mehr persönlich sehen können, so sind wir doch in Gedanken und in unseren Herzen miteinander verbunden und bleiben zuversichtlich.
Doris Honig (für das Team des Friedensgebets)
Zum ‚Sich ärgern‘ bist du nicht verpflichtet!
Auf Fränkisch und im Reim hat Pfarrer Christian Schmidt, der bis zu seinem Ruhestand Regionalbischof im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg war, die Kanzel in der Rother Stadtkirche zur Bütt gemacht. Witzig und mit Tiefgang hat er so mancher menschlichen Eigenschaft den Spiegel des Evangeliums vorgehalten. Der eine ärgert sich gar so schnell und gerne über die lieben Mitmenschen, der andere über die Großwetterlage in Politik und Gesellschaft. Das Sich-Ärgern war Schmidts diesjähriges Faschingsthema, und dass niemand dazu verpflichtet sei. Seit 34 Jahren hält Christian Schmidt seine Faschingspredigt in Nürnberg und in einigen Kirchen der Metropolregion, zur Freude aller, die gerne in der Kirche lachen. Und so kam es auch am 9. Februar in Roth, es wurde herzlich gelacht, zumindest öfter als sonst. Der Orgel entlockte die Rother Kantorin Seonghyang Kim berühmte und fröhliche Musik. Beim anschließenden 'Kaffee nach der Kirche' konnten die Besucher des FiS mit Christian Schmidt in Kontakt kommen. Wer es erlebt hat, dem wird die Erinnerung daran immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern…
Wenn die Planung klappt, wird es zu einem Wiedersehen mit Christian Schmidt und einer neuen Faschingspredigt im nächsten Jahr 2021 kommen – so Gott will und wir leben.
Und wer die Büttenpredigt in Roth verpasst hat, kann sie am Sonntag 23. Februar um 10 Uhr im Gottesdienst in der Nürnberger St. Markuskirche hören.
Text: Pfarrer Eberhard Hadem, Foto: Jörg Ohlson
Unsere neue Dekanin, Frau Berthild Sachs, wurde am 09.02.2020 in einem Festgottesdienst in der Schwabacher Stadtkirche durch Regionalbischöfin Elisabeth von Weyhern in ihr neues Amt eingesegnet. Mit dem Umlegen des Dekane-Kreuzes wurde symbolisch das vollzogen, was seit 1. Januar 2020 bereits gilt: Das Dekanat hat erstmals eine Frau als Leitung, eine Dekanin. Die Glückwünsche aus Kirche, Politik, Diakonie, Ökumene und gesellschaftlichen Gruppen waren zahlreich und herzlich. Dekanin Sachs wird bereits im März mehrmals in Roth sein, um Kontakte zu knüpfen, dem Konvent der Kirchenmusiker beizuwohnen und am 29. März im Hauptgottesdienst um 10 Uhr zu predigen, den Pfarrer Joachim Klenk und Pfarrerin Elisabeth Düfel gestalten werden.